Authentisch sein, Individualität, den eigenen Weg gehen, be unique,...
Diese Schlagwörter sind gerade in aller Munde. Ein richtiger Hype!
Vermutlich wünscht sich jeder, dass er sich authentisch, echt, nackt, transparent zeigen kann -
eben einfach so wie er ist und genau dafür auch geliebt wird.
Für mich war dieser Wunsch schon immer sehr präsent in meinem Leben. Doch auch sehr herausfordernd, da ich einfach gespürt habe, dass ich anders bin. Nicht besser, aber eben anders.
Als Teenager will man dazugehören, auch wenn man vielleicht noch gar nicht genau weiß, wozu. So habe ich mich auf eine gewisse Art und Weise versucht anzupassen, was aber unterm Strich nicht wirklich geklappt hat und es mir und meiner Seele auch nicht gutgetan hat.
Ich passe einfach in keine Schublade oder Box. Punkt.
Über die Jahre sammeln wir alle verschiedenste Glaubenssätze und Konditionierungen.
Schicht für Schicht. Manchmal übernehmen wir vielleicht sogar das Bild, das andere von uns haben als unser eigenes Selbstbild. Vielleicht haben wir das Gefühl uns sieht und versteht niemand.
Wie soll mein Gegenüber mich auch so sehen wie ich bin, wenn ich mich nicht so zeige wie ich wirklich bin? Wenn ich mich anpasse, Kompromisse eingehe, damit es funktioniert?
Für mich bedeutet authentisch sein, mir nicht noch mehr hinzuzufügen, sondern, das abzulegen, was nicht zu mir gehört.
Dazu gehörte für mich auch herauszufinden, wer ich den wirklich bin als Seele.
Ich entdecke immer noch neue Facetten und tauche tiefer in meinen Kern ein.
Es ist so befreiend, all das, was nicht zu mir gehört loszulassen. Es fasziniert mich immer wieder aufs neue, zu fühlen, wie das Gefühl von frei sein sich dabei nochmals verändert. Immer wieder nachzuspüren und zu erkennen, dass da noch mehr frei geht.
Ein großer Schlüssel in die innere Freiheit war auch zu erkennen, dass ich mich unbewusst und manchmal sogar bewusst mit anderen verglichen habe und dabei sehr selbstkritisch war.
Dieses Vergleichen führt zu nichts, außer dass ich mich danach komisch oder sogar schlecht gefühlt habe.
Beispiel direkt aus meinem Leben:
Ich hatte gesehen wie viele auswandern, Freiheit und so. Alltag = Urlaub, usw.
Und ehrlich gesagt hatte das eine Zeit lang irgendwie Druck in mir ausgelöst.
Warum? Weil ich mich verglichen habe!
Daher glaube ich ist es immer wieder wichtig in sich hineinzuspüren, woher kommt das Gefühl gerade.
Will ich persönlich auswandern? Nein. (Aktuell zumindest, alles ist ja immer in Veränderung und wer weiß, wohin mich das Leben noch hinführt.) Kann ich die Freiheit, die ich dort sehe, auch hier bei mir, in meinem inneren fühlen? YES!
Fazit: Ich genieße meine Freiheit hier und freue mich mit den anderen über ihren Weg.
Ein schöner Nebeneffekt ist auch, dass das Zwischenmenschliche immer noch einfacher wird. Ich bin wie ich bin,egal, mit wem ich zusammen bin. Das Gegenüber weiß woran es ist und der Raum, dass es sich genau so zeigen kann, ist geöffnet.
Ich spüre bei Menschen immer wieder die Angst, dass sie dadurch verletzlich werden. Passiert das wirklich? Meiner Erfahrung nach nicht. Wenn ich alles von mir zeige, so wie es ist, dann kann auch niemand, ich nenne es jetzt mal Leichen im Keller nutzen, um mich zu verletzen. Transparent sein verbindet!
Wenn wir also die viel erwähnte Einzigartigkeit des Menschen wirklich erkennen und auch leben, dann wird es mal so richtig bunt. Dann fällt das Vergleichen komplett weg und das einander inspirieren nimmt diesen Platz ein. Wir wachsen miteinander und ein wunderschönes Blumenparadies entsteht, in der keine Blüte der anderen gleicht und alle auf dem gleichen Boden friedlich nebeneinander wachsen.
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